Oblt Marino Graf PACE von FRIEDENSBERG, *28-03-1892, Lonč (Deutschlandsberg), †17-02-1963 (verm. in der „Villa Pace“) in Tapogliano/Tapoljan (Nähe heutige slowenische Grenze zu Italien) war Offizier in der 4. Eskadron. Sein Vater war Graf Rudolf PACE, *09-09-1847, †01-03-1923, seine Mutter Rosa von LAPENNA (Grab St. Leonhard Friedhof, Graz). 

Geschwister: Wilhelm, Maria, Carla.

 

Sein Vater (im Bild, vorerst bis hoffentlich ein Bild von Marino gefunden wird,) war Bezirkshauptmann von Deutschlandsberg vom 25. August 1890 – Dezember 1894. Sein Onkel Anton war u.a. Landespräsident der Bukowina, Vizepräsident des Rechnungshofes und Sektionschef im Innenministerium. Verwaltung und Politik war Familientradition.

 

Marino heiratete am 19-10-1920 Maria Gertrude Valeska Rosa Aloisia BARBO WAXENSTEIN (*21-06-1892) in Wien, die Tochter von Marija Jožef Anton Barbo WAXENSTEIN und Margit VIDATS, und geschiedene Frau seines Eskadrons-kameraden Gilbert IN DER MAUR. Die Hintergründe dieses bemerkenswerten Umstands sind gegenwärtig noch unbekannt.

 

1918, nach seiner russischen Gefangenschaft kehrte Marino auf seine Güter in Tapogliano zurück und war von 1921 bis 1926 Bürgermeister von Tapogliano, von 1943 bis 1945 Präfekt der deutschen Administration von Görz. In dieser Funktion spielte PACE ab dem Frühjahr 1944 offenbar auch eine ausgleichende Rolle zwischen den deutschen Besatzern und den slowenischen Partisanen, um die negativen Auswirkungen an der Bevölkerung zu lindern. PACE schlug eine „neutrale Zone“ in Primorska vor. Im Laufe seines Engagements riskierte er offenbar mehrmals sein Leben und wurde von beiden Seiten sogar jeweils als feindlicher Agent verdächtigt.

 

Marino PACE wird im Buch 19x genannt. Er trug persönlich mit einem Bericht über das Gefecht 1916 bei Delejow vor seiner daraus folgenden russischen Gefangennahme bei: „Um 6 Uhr morgens des 31. August (1916) eröffnete der Feind ein andauerndes heftiges Artilleriefeuer, das sich zeitweise zum Trommelfeuer steigerte und nicht nur die Hindernisse und Gräben stark beschädigte, sondern auch 16 Mann der Verteidiger außer Gefecht setzte. Die von PIPPAL in Voraussicht des bevorstehenden feindlichen Angriffs erbetene Verstärkung der nun ganz unzureichenden Besatzung wurde vom Brigadekommando abgelehnt; nicht genug an dem, dieses verfügte auch noch die Zurückziehung der beiden Husaren-Eskadronen aus den Stützpunkten, von wo sie im Notfalle den Dragonern hätten rasch Hilfe eilen können. Somit gab es, als um 2 Uhr nachmittags der russische Infanteriesturm losbrach, hinter den Dragonern keine Reserve mehr. Trotzdem wird der erste Angriff abgewiesen. Kurz darauf macht jedoch ein Volltreffer die beiden Maschinengewehre kampfunfähig, so daß der nun erfolgende neue mächtige Ansturm an dieser Stelle wie auch beim IR 66 eindringt. Das Häuflein der Dragoner wehrt sich verzweifelt. HOYOS muß schließlich mit den Resten der 2. Eskadron zurück. Zweimaliger Versuch, erneuten Widerstand zu leisten, wird durch die der zurückflutenden Infanterie scharf nachdrängenden Russen, die schon in Flanke und Rücken der Dragoner erscheinen, zunichte gemacht. Die 4. Eskadron, die aus demselben Grunde in eine noch schlimmere Lage gerät, verliert die Mehrzahl ihrer Leute. Erst auf den Höhen westlich Delejow gelingt es, im Verein mit den Husaren­ Regimentern 16 und 6 eine neue Gefechtslinie zu bilden und dem Feinde halt zu gebieten“.

 

>Die beiden Dragonereskadronen hatten von ihrem insgesamt 132 Mann betragenden Gefechtsstand in diesem Kampfe 2 Offiziere und 84 Mann verloren. Rittm. MESSERSCHMIDT, Oblt. Gf. PACE und Fähnr. Freih. v. TINTI waren in Gefangenschaft geraten; der beim Regiment als Wachtmeister eingeteilte ehemalige Rittm. des HR 15, R. v. PFERSMANN hatte den Heldentod gefunden. Wohl waren unsere Braven der feindlichen Übermacht erlegen, aber sie hatten bis an die äußerste Grenze der Möglichkeit ihre Pflicht getan und - wie es in einem Anerkennungsschreiben des 2. KTD-Komdos hieß - „wie die Löwen gekämpft".<

 

Militärverdienstkreuz III. Klasse 2x

Silberne Militärverdienstmedaille