NOCH NICHT IDENTIFIZIERT!

 

Dr. Friedrich (Carl?) WEIGEND (Fähnrich – Oblt i. d. Res., genaue Lebensdaten dzt. noch unbekannt) war als Fähnrich am 22.  Oktober 1914 zur 6. Eskadron ins Feld gerückt und hatte während der Kämpfe in Galizien als Einer der Ersten im Regiment die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse errungen.

 

Im Jahre 1915 war eine von der Ersatzeskadron aufgestellte Fußeskadron in die vom Major Heinrich SCHERBER (DR 7) kommandierte Schützendivision der 8. KD eingereiht worden. Im weiteren Verlaufe wurden von dieser auf 8 Eskadronen angewachsenen Abteilung 4 Eskadronen abgetrennt und daraus eine zweite Schützen­ Division unter Mjr. MANNER (DR 2) gebildet. Anfang 1916 kam WEIGEND mit einem Ersatztransport zu dieser Schützendivision, die nach dem Tode MANNERs jetzt Obstlt. VEIDT (UR 11) führte. Die 8. KD stand damals im Nordteil der Bukowina. Friedrich fungierte auch als Verteidiger im Feldkriegsgericht unter General GELB.

Friedrich war anfangs als Zugs-, dann als Eskadronskommandant eingeteilt und wurde  Adjutant des Obstlt VEIDT und dann Obstlt. SCHERBER, mit dem er in Gefangenschaft geriet. Nach einem abenteuerlichen Fluchtversuch, den er mit Einkerkerung in der Peter-Pauls-Festung in Petersburg bezahlte, kam er im April 1918 als Austauschinvalide zurück. Er war für sein tapferes Verhalten und die erfolgreiche Führung seiner Eskadron mit der Militärverdienstmedaille ausgezeichnet worden.

 

Nach dem Krieg war er sudetendeutscher Druckereibesitzer, Zeitungsherausgeber (Teplitz-Schönauer Anzeiger: 1861 – 1936) Verlag Adolf WEIGEND (sein Vater?) und war mit Margarete, geb. GUTMANN, Opernsängerin verheiratet. Er hatte 2 Kinder; Friedrich Weigend-Abendroth war (offensichtlich) sein Sohn (zweiter Sohn: Robert?).

1937/38 war Dr. WEIGEND Vorsitzender des Verbandes deutscher Zeitungsherausgeber in der tschechoslowakischen Republik und Herausgeber des Teplitz-Schönauer Anzeiger, Adresse: Teplitz, Schulplatz.

Offenbar war Friedrich (Bedřich) 1940 auch Besitzer einer Mineralwasser- und Spirituosenfabrik in Hohenelbe (Vrchlabí) Sudentenland.

 

Manche brave Steirer nahm in meinen Armen Abschied vom Leben, und manches traurige Brieflein aus meiner Hand fand seinen Weg zum Herzen einer betrübten Mutter".

 

"Die Armee Pflanzer Baltin hielt mit ihrer Reiterei zu Pferde und zu Fuß allen versuchen, der in den Schlachttagen vom 04 bis zum 10 Juni 1916 tapfer angreifenden Russen unter General Litminow, in Befolgung des Auftrages den Kavalleriestützpunkt nördlich von Okna bis zum Ende der Schlacht zu halten immer und immer wieder stand. Am 10. Juni wurde dann jeder Kavalleriestützpunkt geräumt. Die Russen drangen zu beiden Seiten des Dnester in gewaltiger Übermacht vor. In heldenhafter Abwehr und Gegenangriffskämpfen ging dabei die 8. K.Sch.D., die der Gruppe BEGNIGNI unterstellt war, zugrunde.

Als die Division am 11. Juni dem neu-gebildeten Kavalleriekorps BRUDERMANN zugeteilt wurde, hatte sie einen Verlust von 70% an Toten, Verwundeten und Gefangenen aufzuweisen. Ich selbst geriet in treuer Gefolgschaft zu meinen Kommandanten Obstlt SCHERBER in Gefangenschaft, aus der ich in abenteuerlichen Flucht, die mich aus dem Gefangenenlager Orenburg- Totzkoje unter anderem auch in die Peter-Paulsfestung Petersburg brachte, woselbst ich als Spion einen Monat eingekerkert war, endlich am 10 April 1918 als Austausch-Invalid in das Quarantäne-Lage nach Bielitz kam. Von meiner Malaria genesen, rückte ich zum Kader nach Marburg ein und nach meiner Rechtfertigung vor dem obligaten Ehrengericht unter Vorsitz des Obstlt GÖTZ konnte ich meinen ersehnten Heimaturlaub nicht mehr antreten, da gerade in diesen Tagen der Zusammenbruch über die Trümmer der Monarchie erfolgte.“

 

Friedrich war Mitglied der Studentenverbindung „Schlaraffia", sein Spitzname war „Tscha“, GARIBOLDI schrieb er als „Uhu-Bruder Ritter Odo“ an.

 

Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse, Lemberg

Signum Laudis, Carl – Truppenkreuz