Pyrrhus Baron LOCATELLI - HAGENAUER, (*1890 in Triest, †1961 in Cormons), war zu Beginn des Krieges Oberleutnant in der 6. Eskadron und im November 1917 Rittmeister und Kommandant der „Technischen Schwadron“.

 

Foto 1: Pyrrhus vor Sommer 1814, Ausschnitt aus Offiziersgruppenbild,

Nachlass URBAN

 

Sein Salzburger Urgroßvater Ignaz II. hat die Triester HAGENAUER-Linie begründet. Pyrrhus wuchs am Reitgut seines Vaters Ignaz III., (†1898) in Triest auf. Seine Mutter war Ersila Barbara RICHARDSON (Quelle Familiengeschichte: SALZBURGWIKI).

Nach dem Gymnasium in Triest trat Pyrrhus, der die Leidenschaft seines Vaters für Pferde geerbt hatte, in das DR 5 ein. Er galt seinerzeit als einer der besten und leidenschaftlichsten Reiter der Donaumonarchie und gewann viele Trophäen bei Military-Rennen und Reitturnieren.

1914 heiratete Pyrrhus im Dom von Görz (Gorizia) die aus Cormòns in Friaul stammende Baroness Carlotta Marie LOCATELLI (*1889, †1963), die älteste Tochter des George de LOCATELLI Baron zu EULENBURG und SCHÖNFELD und der Maria Henriette Gräfin von Boos zu WALDECK und MONTFORT.

Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges und der späteren Beschlagnahme einiger LOCATELLI- Güter in Friaul durch die italienische Armee im Jahr 1916, zog Carlotta mit ihren Eltern und beiden Schwestern auf das Salzburger Gut der Großeltern.

Pyrrhus ältester Sohn, Georg VII. (Carlo Giorgio) kam 1917 in Salzburg (im Gegensatz zu seinen später geborenen Geschwistern) als österreichischer Staatsbürger auf die Welt. Pyrrhus setzte nicht nur die Triester Linie der HAGENAUER fort, sondern auch die Linie der Freiherren LOCATELLI von EULENBURG und SCHÖNFELD, da sein Schwiegervater Georg Nikolaus (†Februar 1919), Herr auf Cormons, Angoris, Villanuova, Borganano und Aquileja, in der Grafschaft Görz (Gorizia), ihn adoptierte. Der durch Arrogation als Sohn angenommene Pyrrhus sollte zum Haupterben der umfangreichen Besitzungen werden. Pyrrhus kümmerte sich nach dem Tod seines Schwieger- und Adoptivvaters um die Güter und baute das besonders herabgekommene Gut Angoris nach dem Krieg wieder auf.

Foto 2: "Sterbebild", Quelle: SALZBURGWIKI

Als das bereits seit 1918 zu Italien gehörende Triest im Jahr 1919 durch den Vertrag von Saint-Germain gemeinsam mit Istrien und Ostfriaul auch formell dem Königreich Italien zugesprochen wurde, waren die Besitzungen nun automatisch italienisch geworden. Pyrrhus erhielt durch die königliche Consulta Araldica per Dekret des Königreichs Italien die Anerkennung des italienischen Freiherrenstandes als „titolo di barone del S.R.I. di Schönfeld ed Eulenburg“. Dem in Salzburg 1917 geborenen Ältesten, Barone Carlo Giorgio, folgten die beiden jüngeren Geschwister, Baronessa Helene (*1920, †2014 in Cormons) und Barone Alexander (*1924).

 

1937 verkaufte Pyrrhus das Gut Angoris aus Furcht einer möglichen erneuten Beschlagnahme (wie im Ersten Weltkrieg). 1942 starb der älteste Sohn von Pyrrhus, Barone Carlo Giorgio, im Alter von 25 Jahren an den Folgen einer schweren Lungenentzündung. Nach der Landung alliierter Truppen in Süditalien im Juli 1943 und der italienischen Kapitulation am 8. September durch König Viktor Emanuel III. wurde Norditalien von deutschen Truppen besetzt. Baron Pyrrhus wurde als Reservist und ehemaliger Kavallerie-Offizier zur Wehrmacht eingezogen. 1944 war er Adjutant der Aufklärungsabteilung des Panzer-Regiments 33. Pyrrhus war danach der Stellvertreter von Oberleutnant Marino Graf PACE von FRIEDENSBERG als Vice-Präfekt in Gorica/Gorizia in der Deutschen Besatzungsverwaltung.

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er Bankier und Verwalter der verbliebenen Besitzungen. Sein jüngster Sohn Alexander, der letzte lebende HAGENAUER der italienischen Linie, heiratete im Jahr 1962 Gabriella Gräfin Barsotti VERZANI da VERZANO aus Lucca (Toskana, Italien). Alexander setzte wieder durch Adoption seines Stiefsohnes Georg Albert die Triester Linie fort und starb im Jahr 1987. Heute leben die Nachkommen in Florenz.

 

Pyrrhus wird im Buch 7x erwähnt, es liegen aber keine Erlebnisschilderungen oder Gefechtsberichte vor.

 

Silberne Militärverdienstmedaille