Mit ihren Vorzügen - Mobilität, Schnelligkeit und Durchschlagskraft war die Kavallerie eine Waffengattung taktischer Bewegungen und damit natürlich vorzüglich für den Angriff bestimmt.
Während tiefer in der Geschichte die Aufstellung zu einem geschlossenen Angriff in einer Schlachtordnung vorherrschte, erhielten später die Formen des Bewegungsgefechtes, der Aufgaben als Vorausabteilung (vornehmlich auch zur raschen Besitznahme von entscheidendem Gelände) oder Nachhut (Verzögerung), der operativen Flanken- und Marschsicherung, der Aufklärung und Überwachung, aber auch der Guerilla-Kampfführung (Überfall, Hinterhalt) einen erhöhten Stellenwert.
Das Schwenken von der Kolonne in die Linie war die wesentlichste Evolution aller geschlossenen Kavalleriemanöver.
Der Einsatz der Kavallerie in der Schlacht bestand traditionell im Kampf Mann gegen Mann mit Säbel oder Lanze; die Anwendung der Schusswaffe spielte bei der Reiterei eine untergeordnete Rolle, es sei denn abgesessen. Durch die Steigerung der Wirkung von Karabinern erfuhr ein abgesessener Einsatz theoretisch eine Kampfwertsteigerung, alleine das „Trennen“ des Schützen von seiner Mobilität, dem Pferde, war ein unwillkommenes logistisches Problem. Man musste die hohe Anzahl von Pferden in einen relativ sichereren Raum zurückführen und dort bereithalten, womit etliche Reiter für diese Aufgabe gebunden wurden und damit die Feuerkraft im Gesamten wiederum schwand. Diese nahen Warteräume waren zudem durch indirekten Artilleriebeschuss gefährdet, und jeder Kavallerie-Führer scheute diese Maßnahme, insbesondere bei geschlossenen Einsätzen ab Eskadronsebene.
Handfeuerwaffen, welche das Schießen aus der Bewegung effizient gestaltet hätten, waren jedoch nicht im ausreichenden Ausmaß in Verwendung (nur die Offizierschargen hatten anfangs Revolver und Pistolen für den Nahkampf). Um diese Probleme zu umgehen, verwendete man oft lieber weiter die traditionellen Waffen, Säbel und/oder Lanze, statt Feuerwaffen.
Unterlader, wie die klassische Winchester, welche sich bereits in den Indianerkriegen um 1870 in Amerika bewährten, waren in Europa offenbar keine engere Überlegung wert. Auch eine Holster-Einführung für Karabiner hätte zumindest zu einer Kampfwertsteigung durch das Schießen vom Pferde in gewissen Situationen beigetragen, wurde aber in der ö/u Kavallerie nicht eingeführt. Der Karabiner wurde umgehängt und nur dann im Anschlag durch einzelne Reiter in Spitze und Flanke geführt, wenn ein gesicherter Vormarsch in Kolonne erfolgte. Die russischen Kosaken hingegen ritten großteils mit abgenommenem Karabiner und schossen auch vom Pferd aus größeren Distanzen. Sie änderten auch die bisher übliche Taktik und operierten oft in zerlegter Ordnung und in selbständigen kleinen Gruppen (Sotnien) und besetzten rasch Schlüsselpunkte im Gelände, welche sie abgesessen verteidigten, um danach wieder aufgesessen weiter anzugriffen.
Die taktische, klassische Grund-Einheit der Kavallerie war die Eskadron (Schwadron), 150 - 180 Reiter, welche in 4 Zügen unterteilt wurde.
Drei Eskadronen formierten eine Division (bei der Kavallerie: ein Halbregiment, wie es auch später so bezeichnet wurde; nicht zu verwechseln mit der Kavallerie Division, bestehend aus 2 Brigaden), zwei Divisionen ein Regiment (~900 Reiter). Zwei bis drei Regimenter bildeten eine (selbständige) Kavallerie-Brigade.
Anmerkung:
Das Dragoner Regiment 5 formierte bei Mobilmachung 3 Divisionen zu je 2 Eskadronen, womit eine kavalleristische Unterstützung von 3 Infanterie (Truppen-) Divisionen zu je 2 Infanterie Brigaden möglich wurde (Unterstellung, "Divisionskavallerie").
Es bestand bei Abgang ins Feld aus dem Regimentsstab, 3 Divisionsstäbe, 6 Feld-Eskadronen, Pionierzug, Telegraphen-Patrouille, 1 Reserve-Eskadron (hier wurden die zugeordneten, bei Mobilmachung einrückenden Reserve-Offiziere und die bereits kürzlich zuvor abgerüsteten Unteroffiziere und Mannschaften eingeteilt), Maschinengewehrabteilung (MGA) und 2 Stabszüge (diese beiden Stabszüge wurden an das III. Korps abgegeben und waren danach nie mehr beim Regiment). Der Train (Tross, die Fuhrwerke) wurde wohl oft durch einen eigenen Regimentsoffizier geführt, war aber entweder ein Teil der Eskadronen oder der Regiments-Divisionen bzw. ein Teil des Trains der führenden Infanterie-Brigaden.
Zusammen: 69 Offiziere, Fähnriche, Ärzte, Beamte und 1400 Unteroffiziere und Mannschaften.
Nach 1900 gliederte sich ein Kavallerieregiment (einer "Kavallerie-Division") wie folgt: Regimentsstab mit einer Telegraphenpatrouille, zwei Divisionen zu je drei Feld-Eskadronen, einem Pionierzug (technischer Zug), einem Ersatzkader (Friedensgarnison) sowie bei einigen Regimentern (1914): eine MG-Abteilung mit 2 bis 4 Maschinengewehren.
Im Krieg wurden für die infanteristische Verwendung auch "Fuß- bzw. Schützen-Eskadronen" geschaffen, welche wohl bei der jeweiligen Ersatz- (Heimat-, Evidenz-, Ausbildungs-) Eskadron zur Einberufung und Ausbildung kamen, aber aus Zeitmangel keine entsprechende Reitausbildung erlangen konnten. Durch diese "Kavallerie-Infanteristen" erhöhte sich die Feuerkraft und durch diese Kombination ermöglichte man den "Kampf der verbundenen Waffen" mit den Reitern (z.B. gegen gedeckte Infanterie).
Oft wurde "Neu-Ausgebildete" in "Marschkompanien" in das Einsatzgebiet verlegt, hätten vielleicht wohl ursprünglich in das jeweilige Regiment als Ersatz integriert werden sollen, wurden aber aus den Wirrnissen oder Bedürfnissen des Krieges heraus, auch separat zum Einsatz gebracht (wie z.B. die "Tiroler Schwadron DR 5").
Auch mobilisierte eine Ersatz-Eskadron einzelne separate Stabszüge, welche für Meldereiter-Aufgaben an Infanterie-Kommanden abgestellt wurden und eigentlich kaum ihr Regiment sahen. Auch kam es sogar zur Bildung von berittenen Militärpolizei-Zügen.
Klassische (geschlossene) Kavallerie-Divisionen hatten auch eine berittene (reitende) Artillerie-Division (eigentlich: -Abteilung) mit leichten Feldkanonen eingegliedert, die sogenannten RAD. Nach 1916 kam zu einer Kavallerie-Einheit oft ein Cal. 37 mm Infanterie-Geschütz (IG-) Zug hinzu. Das IG war eine Art Granat-Gewehr.
Anfang Jänner 1915: Die (Dragoner-) Helme wurden zur Kader-Einheit (Ersatz-Eskadron) zurückgeschickt, die Feldkappe bildete nunmehr die ständige Kopfbedeckung; sie war im Gefecht mit dem Futter nach außen oder mit grauem Überzug zu tragen.
Mai 1915: Die bunten Uniformen wurden endgültig abgelegt und durch graue ersetzt.
Anmerkung:
Das Dragoner Regiment 5 kam im Jahre 1917 zur 4. Kavallerie-Division (GM Berndt), welches nach wie vor aus dem DR 9, den UR 1 und 13 bestand (siehe "Jaroslawice"), das DR 15 aber ausschied und durch das DR 5 ersetzt wurde. Weiters hatte die 4. Kav Div das IR 85, die RAD 4 und einige zugeteilte Batterien.
Das DR 5 übernahm auch die vom DR 15 zurückgelassenen zwei Schützenschwadronen und die Infanterie-Geschützabteilung. Das DR 5 müsste zunächst jene Gliederung annehmen, die neu für die Regimenter der Kavalleriedivisionen galt. Es hatte somit eine Reiter- und eine Schützendivision zu formieren. Die Reiter-Division hatte aus 4 Schwadronen und einer Maschinengewehr-Schwadron zu bestehen. Die bisherige 3. und 6. Eskadron wurden aufgelöst und auf die anderen aufgeteilt. Jede der vier Schwadronen stellte drei Fünftel ihres Gefechtsstandes als Kämpfer zu Fuß, in zwei Züge zusammengefasst, sodass sich aus den vier Schwadronen zwei zu Fuß für den Stellungsdienst ergaben.
Die Schützendivision setzte sich aus 4 Schützenschwadronen (zwei von D 5, zwei von D 15), einer Maschinengewehrschwadron und einer Infanterie-Geschützabteilung (von D 15) zusammen. Der Pionierzug wurde zu einer Technischen Schwadron ausgestaltet. Alle Kommandos erhielten Fernsprechgerät. Das DR 5 hatte somit im Gesamten noch 2 Reiter-Schwadronen, aber 6 Schützen-Schwadronen.
Allerdings kam es bereits im März 1917 zu einem eklatanten Einschnitt: "In diesen Tagen erfüllte sich das tragische Schicksal der öst.-ung. Reiterei. Die immer mehr anwachsende Futternot, der große Pferdebedarf für die neuen Artilleriekörper und für den Feldanbau im Hinterlande zwang das AOK zu der bedauerlichen Maßnahme, den Kavalleriedivisionen die Pferde wegzunehmen und somit die Regimenter auf Kriegsdauer vollständig in Fußtruppen umzuwandeln". Von jedem Regiment blieb 1 Offizier und 25 Mann beritten, die einen Zug bildeten. Diese vier Züge wurden sodann in eine Schwadron zusammengefasst.
Danach bestand das Regiment fortan aus zwei Divisionen zu je vier Schwadronen, 1 MG-Schwadron und 1 IG-Zug. Dazu kamen noch als regiments-unmittelbar 1 Techn. Schwadron und 1 Kav.-Tel. Zug. Die Offiziere hatten an Stelle des Säbels das Bajonett zu tragen, die Mannschaft erhielt Rucksäcke, später auch das Infanteriegewehr (Langversion M 95) sowie Gasmasken und wurde auch in der sonstigen Ausrüstung ganz der Infanterie angepasst.
Ende Juli 1917 hatten die bisherigen „Divisionen" der Kavallerieregimenter „Halbregimenter" zu heißen.
Im Oktober 1917 war das Regiment schon zum größten Teil mit dem Stahlhelm ausgerüstet.