ÖSTERREICH 4. Kav Div 18. und 21. Brigade
Kdt: GM Edmund Ritter von Zaremba
GStbsChef: Obstlt Oskar Maxon de Rövid
18. Brigade (Zloczow) GM Eugen Chev. Ruiz de Roxas,
DR 9 Oberst Johann Kopecek
UR 13 Oberst Lelio Graf Spannocchi
21. Brigade (Lemberg) Oberst Otto Graf Huyn
DR 15 Huyn, Stellvertreter: Obstlt Bosch
UR 1 Obst Friedrich Weisz v. Schleusenburg
RAD 11 Obstlt Lorenz Dobringer (3 reitende Batterien)
Landwehr Regiment 35 Oberst Regenermel, dann Obstlt Reichelt
RUSSLAND 10. Kav Div 1. und 2. Brigade
Kdt: GenLt Graf Fedor Arturowitsch Keller
1. Brigade GM Wassili Jewgenjewitsch Markow
10. Nowgorod Dragoner Obst Klewtsow
10. Odessa Ulanen Obst Danilow
2. Brigade GM Hitrowo
10. Ingerman Husaren Obst Bogorodsky
1. Orenburg Kosaken Obst Timaschew
3. Don Kosaken Artillerie Division – 2. und 3. Batterie
MG Abt Obstlt Palschau
RUSSLAND 9. Kav Div 1. und 2. Brigade
Kdt: GenLt Prinz Konstantin Seregeewitsch Begeldeew
GStbsChef: Oberst i.
G. Aleksander Aleksandrowitsch Onoprienko
1. Brigade GM Prinz Konstantin
Aleksandowitsch Tumanow
9. Kazan Dragoner Oberst Konstantin Konstantinowitsch Kuzmin-Korowaew
9. Bug Ulanen Oberst Prinz Aleksander Wasiliewitsch
Gagarin
2. Brigade GM Wladimir
Aleksandowitsch Moschnin
9. Kiew Husaren Oberst Aleksander Nikolaewitsch Tretilow
1. Ural Kosaken Oberst Georgij Kondratiewitsch Borodin
"Nun stand die Kavallerie Ende Juli noch in der Eskadrons-Ausbildungsperiode, den Pferden fehlte das Training, das erst die Übungen in größeren Verbänden bringen sollten und für welche die Eskadronen ihre Pferde möglichst schonten und auffütterten..."
„...andererseits ließ die Kosakenfurcht die Bevölkerung und Behörden Gespenster sehen und Hilferufe an die militärischen Kommandanten richten, wenn auch weit und breit kein russischer Reiter zu erblicken war. Überdies tat die russophile Bevölkerung jener Gegend alles, um durch falsche Nachrichten und Alarmrufe die Aufklärungsabteilungen zu narren und zum Aufreiben der Kräfte zu veranlassen.“
„Während die Division am Morgen des 10. August exerzierte, kam ein Telegramm vom Bahnhofkommando Krasne, das sich durch 3000 russische Reiter bedroht fühlte. Also sofort Abmarsch dahin. Als man sich Krasne näherte, wurde klar, dass man wieder einer Tatarennachricht aufgesessen war...“.
Übersicht Marschbewegungen der 4. Kav Div sowie der 9. & 10. russ. Kav Div
Datum |
Aktionen 4. Kav Div |
Anmerkungen |
9. und 10. russ. Kav Div |
31 08 14 |
„Alarmgruppierung“, Mobilmachung, aber „Grenz-Zwischenfälle vermeiden“ |
Verstärkung der Grenzposten und Eisenbahnsicherung |
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01 08 14 |
Marsch von Lemberg bis Busk 56 km, Zusammenziehung: Von Mosty-wielkie bis Busk: Von Zloczow bis Busk: |
I/UR 1, MG-Abteilung, RAD 11; II/ UR 1 II/ UR 13 |
Beginn des Eisenbahntransports von Kiew (9.) und Charkow (10.) |
02 08 14 |
Marsch von Busk nach Olesko-Podhorce, 25 km Marsch II/ DR 9 von Brody |
Hitze, Falschmeldungen über „Feind im Rücken“, Alarmierung |
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03/ 04 08 14 |
Rast |
2 Eska UR 13 aus Zborow, 1. Eska bei Zalozce |
Eisenbahntransport 9. Div abgeschlossen, Raum Wiszniewiec |
05 08 14 |
Gefechtsübung |
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06 08 14 |
Kriegserklärung gegen Russland |
Alarmierung wegen Falschmeldungen |
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07 08 14 |
Gefechtsübung |
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Eisenbahntransport 10. Div abgeschlossen, Raum Wyszgorodok |
08 08 14 |
Bereitstellung östlich Olesko, danach Marsch über Bialykamien, Sassow gegen Koltow, 44 km |
Falschmeldung über Feind in Podkamien |
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09 08 14 |
Rast bei Sassow-Bialykamien Fernaufklärung über Podkamien Grenze, 1 Abt. UR 13 |
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9. Div Aufklärung über Grenze bei Zalozce |
10 08 14 |
Abmarsch nach Krasne und zurück, 40 km |
Falschmeldung über Feind |
9. Div Besetzung von Zalozce, Rückgewinn durch 8. k.u.k. Kav Div. Ebenso Kampf gegen 10. Div bei Zbaraz |
11 - 13 08 14 |
Rast, Exerzieren, Zuteilung eines Baon LIR 35 |
Übernahme der Führung durch 3. Armeekdo in Sambor über Sub-Rayone Zloczow und Zolkiew, |
Wiedergewinn Zborow durch 13. Kav Brig/ 8. k.u.k. Kav Div |
14 08 14 |
Marsch nach Podhorce, volle Versammlung 4. Div, Einrücken I/ DR 9 und DR 15, 80 km |
DR 15 hatte seit 080814 bereits 400 km Marsch! LIR 35 (bei Brody) unterstellt, vst durch 4. Eska DR 9 und Batterie 2 RAD 11 |
Beginn Fernaufklärung gem. Befehl: Vorstoß bis Dubno, Aufklärung von Befestigungen an der Ikwa-Linie und bei Kremieniec |
15 08 14 |
Marsch zur Makutra Höhe nö Suchowola, 2 Baone LIR 35 Radziwillow, 46 km |
Grenzüberschreitung 4 km vor Ikwa |
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16 08 14 |
Rast bei Suchowola |
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17 08 14 |
Vorrückung Waldzone bei Kapanie, Feuerkampf mit Inf, Artilleriefeuer auf Plaszewa und Janowka, Rückmarsch auf Suchowola, 56 km |
6 Tote, 12 Verwundete, Aufklärungsergebnisse über Russen >>>:
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Inf Div im Vormarsch gegen Brody bei Rudnia, Inf Div im Raum Plaszewa, bei Kremieniec „viele Truppen aller Waffen“ |
18 08 14 |
Einsatz von 2 Baonen LIR 35 westlich Podkamien, 22 km |
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19 08 14 |
Rast für Masse 4. Div, LIR 35 bei Podkamien und Czercina südlich Suchowola |
Lage ungeklärt bzw. falsch |
11. russ. Kav Div bei Leszniow aufgeklärt. In Zalosze 2 Div + Kav Rgt |
20 08 14 |
Sicherung Raum Brody 1 Baon LIR, 1 Eska DR 9 und 1 Batterie RAD, Aufklärung gegen Zalozce, Marsch nach Podkamien, dort Bereitstellung Richtung Süden, Weitermarsch gegen Pieniaki und Kruhow |
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21 08 18 |
Aufmarsch Richtung Jaroslawice, Schlacht und Rückzug nach Sassow, danach Quartier in Bialykamien |
Verluste: Offiziere/Mann/Pferde: 40/939/400 |
Verluste:
11/153/162 |
22 08 18 |
Versuch der Bergung der Kanonen und Verwundeten, Lagesondierung durch 11. Inf Div und 8. Kav Div |
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Grundauftrag der 4. Kav Div:
"Strategische Aufklärung und Zurückschlagen des Feindes nach Grenzüber-schreitungen/ Einbrüchen".
Absicht des übergeordneten Kommandos k. u. k. XI. Korps in Lemberg (11. Inf Div/ 8. Kav Div/ 4. Kav Div) für den 21-08-1914: "Einschließung der 9. und 10. russischen Kav Div während ihres Vorstoßes auf Zborow“.
Der Plan war, dass die 11. Inf Div bei Zborow die russischen Spitzen bindet und die beiden Kavallerie-Divisionen 8 und 4 den vormarschierenden Gegner in Flanken und Rücken treffen sollen.
Aufklärungsergebnisse (Zitat!):
"Viel Kav, Art, wenig Inf bei Zalosze, am 20. 08. im Vormarsch auf Olejow“.
Lageinformation von der 8. Kav Div (Tarnopol):
"Feind bei Zalosce in vermuteter Stärke von 2 Kav Rgt, 2 Inf B, 1 Batterie, 4 MG-Abt.“
Galerie oben:
1. Absicht des XI. Korps: Einschließung der 9. und 10. russischen Kav Div während ihres Vorstoßes auf Zborow.
2. Lage-Einschätzung am 20. August 1914 2100 Uhr, bisherige Tagesmarsch-leistung Kav: 40 km, Inf: 32 km (strichlierte blaue Pfeile zeigen den ungefähren Anmarschweg der 4. Division. Strichlierter roter Pfeil: mutmaßliche Absicht der Russen für 21-08-1914).
3. Ursprüngliche Absicht der 4. Kav Div für den Morgen des 21-08-1914, Entschluss GM Zarembas 20-08-1914 etwa um 2300 Uhr:
„Mit dem Gelände wohl vertraut, plante der Divisionsstab, sich am frühen Morgen des 21. auf der Höhe Trigonometer 396 beim Wirtshaus Obydra nördlich Olejow auf die Lauer zu legen.“
4. Abänderung der Absicht in den frühen Nachtstunden des 21-08-1914.
Lage 20-08-1914 2100 Uhr, Dislokationen (siehe Abb. 2 oben):
Nuszcze: Stab, 21. Brig, RAD (Reitende Artillerie Division) 11 (minus 1 Batterie, abgegeben) - Kruhow: 18. Brig - Zwyzyn: Landwehrinfanterieregiment (LIR) 35 (2 Bataillone)
Die Lage der 11. Inf Div und 8. Kav Div (blaue Block- Pfeile in Abb. 2 oben) war der 4. Div unbekannt, auch vice versa. Keine Verbindung zu Kommanden und Nachbarn.
Absicht der 4. Kav Div für den Morgen des 21 08 1914 bzw. Entschluss GM Zarembas 20-08-1914 etwa um 2300 Uhr:
„Mit dem Gelände wohl vertraut, plante der Divisionsstab, sich am frühen Morgen des 21. auf der Höhe Trigonometer 396 beim Wirtshaus Obydra nördlich Olejow auf die Lauer zu legen.“
Die 2 Landwehr- Baone des LIR 35 und die Kavallerie sollten dort um 0500 Uhr bereitstehen. Gleichzeitige Aufklärung mit 1 Zug/ DR 15, über Troscianiec gegen Zalosce, 1 Zug/ DR 9 über Manajow, 1 weitere Patrouille direkt auf Olejow. 1 Zug/ DR 15 zur Verbindung mit 11. Inf Div (Pluhow).
Betrachtet man diese geplante Position auf der Karte (Abb. 3 oben), war dieser Plan recht logisch und praktikabel: Einerseits exponiert man sich nicht zu weit an den vermuteten Gegner heran, anderseits erlaubt das Gelände viel Manöverfreiheit und ein eventuelles Umdisponieren sowohl nach Norden, Westen und Süden. Der erhöhte Raum rundum der Ortschaft Perepelniki, das entscheidende Gelände, auch ersichtlich als Wasserscheide (die Strypa mit Südabfluss, die Seret mit Ostabfluss), verbleibt als Drehscheibe in eigener Hand hinter der eigenen Position. Bezüglich einer erfolgreichen Ausnützung dieses Geländes siehe auch Tarnopol-Offensive 19. Juli 1917.